Ratgeber für Kühl- und Gefriergeräte in der Küche
Inhaltsverzeichnis
- Arten von Kühlschränken
- Nützliche Ausstattungen bei Kühl- und Gefrierschränken
- Was bedeuten die Sterne bei den Gefrierfächern?
- Energieverbrauch leerer vs. voller Kühlschrank
- Weniger oder nie wieder abtauen: LowFrost, Abtauautomatik und NoFrost
- Weinkühlschränke, Weintemperierschränke und Weinklimaschränke
1. Arten von Kühlschränken
Grundzusätzlich unterscheiden wir erstmal zwischen Standkühlschränken und Einbaukühlschränken. Einbaukühlschränke werden in einer Nische in einen dafür vorgesehenen Hochschrank integriert. Die Funktionsweise eines Kühlschranks ist, dass er die Wärme des Innenraums nach draußen transportiert. Aus diesem Grund sind Hochschränke für Einbaukühlschränke auf der Rückseite am Korpus geöffnet. Zusätzlich wird für die Zuluft im Sockelbereich des Hochschranks ein Lüftungsgitter montiert. Standkühlschränke sind vom Anschaffungspreis her etwas günstiger als Einbaukühlschränke. Mieter haben bei einem Standkühlschrank den Vorteil, dass dieser ohne Aufwand bei einem Umzug einfach mitgenommen werden kann. Kühlschränke sind in folgenden Arten und Kombinationen erhältlich:
- Kühl-Gefrierkombinationen: durch eine Tür getrennt befindet sich meistens oberhalb der Kühlteil und unterhalb der Gefrierteil
- Kühlschränke mit Gefrierfach: oberhalb des Kühlschranks befindet sich ein Gefrierfach. Im Vergleich zur Kühl-Gefrierkombination steht einem weniger Gefrierteil zur Verfügung.
- Kühlschränke ohne Gefrierfach
- Side By Side Kühlschränke: dies ist ein sehr großer amerikanischer Standkühlschrank mit 2 Türen. Hinter einer Tür befindet sich meistens der Kühlteil und hinter der anderen Tür der Gefrierteil. Side By Side Kühlschränke sind auch mit Eiswürfel- und Trinkwasserspender erhältlich. Falls solch ein Gerät gewünscht ist, sollte darauf geachtet werden, dass ein separater Trinkwasseranschluss benötigt wird oder alternativ ein Gerät mit nachfüllbarem Wassertank ausgewählt werden muss. Auch Modelle mit weiteren Ausstattungen wie einer integrierten Barklappe oder einem Weinkühlfach sind erhältlich. Für Probleme beim Transportieren in die Wohnung bieten viele Hersteller geteilte Modelle an, welche in der Wohnung wieder zusammengefügt werden.
- French Door Kühlschrank: die französische Variante des Side By Side Kühlschranks, welche etwas kleiner ausfällt als das amerikanische Modell. Anders als beim Side By Side Kühlschrank befinden sich Kühl- und Gefrierteil nicht nebeneinander, sondern wie auch bei einer herkömmlichen Kühl-Gefrierkombination übereinander. Unten befindet sich der Gefrierteil und oberhalb der Kühlteil.
2. Nützliche Ausstattungen bei Kühl- und Gefrierschränken
- Höhenverstellbarkeit der Ablageflächen
- Ablageflächen mit Teleskopauszügen, welche eine komfortablere Entnahme und Bestückung ermöglichen
- Flaschenablagen oder Flaschenhalter
- Schnellgefrier- und Schnellkühlfunktion: nach Aktivierung dieser Funktion wird die Kühl- oder Gefrierleistung für eine bestimmte Zeit auf das Maximum erhöht und anschließend wird wieder die eingestellte Temperatur verwendet. Besonders sinnvoll ist diese Funktion, falls mal eine längere Strecke vom Supermarkt zurückgelegt werden musste und große Mengen an Lebensmitteln gefroren oder gekühlt werden müssen.
- Türschließungserinnerung: wird vergessen die Kühlschranktür zu schließen, so ertönt nach Ablauf einer bestimmten Zeit ein Signalton
- automatische Türschließung: befindet sich die Tür in einem bestimmten Winkel wie etwa 20 Grad, so wird die Tür automatisch und sanft geschlossen. So ist ein besonders leises Schließen der Türen ohne Zuknallen gewährleistet
- getrennte Kühlkreisläufe bei Kühlschränken mit Gefrierteil: eine Geruchsübertragung zwischen Kühl- und Gefrierteil wird verhindert. Das Austrocknen von Lebensmitteln im Kühlteil wird ebenfalls reduziert. Aufgrund der getrennten Kühlkreisläufe können die Temperaturen für den Kühlteil sowie für den Gefrierteil separat eingestellt werden
- dynamische Kühlung: ein integrierter Ventilator sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der kalten Luft im Innenraum, wodurch überall die selbe Temperatur herrscht. Bei der herkömmlichen statischen Kühlung hingegen ist die Temperatur oben im Kühlschrank niedriger als weiter unten.
- Frischezone/0 Grad-Zone mit einer Temperatur von 0 bis 3 Grad: in dieser Zone, welche das klassische Gemüsefach ersetzt, sollen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse bis zu 3x länger frisch bleiben. Teilweise lässt sich auch die Luftfeuchtigkeit dieser Fächer regulieren. Obst- und Gemüse wird bei einer hohen Luftfeuchtigkeit aufbewahrt, wohingegen Fleisch und Fisch niedrigere Luftfeuchtigkeitswerte bevorzugen.
- Festtür- bzw. Flachscharniertechnik: Einbaukühlschränke sind mit einer Flachscharniertechnik sowie mit einer Schlepptürtechnik erhältlich. Bei der Flachscharniertechnik hat nur der Kühlschrank ein Scharnier, welches direkt an der Möbelfront befestigt wird. Hingegen bei der Schlepptürtechnik haben Kühlschrank und Möbelfront jeweils ein eigenes Scharnier, welche über Gleitschienen miteinander verbunden werden. Wird die Tür geöffnet, so zieht das Scharnier der Möbelfront das des Kühlschranks quasi mit. Oftmals wird die Schlepptürtechnik nur noch bei sehr preiswerten Geräten eingesetzt.
3. Was bedeuten die Sterne bei den Gefrierfächern?
Je höher die Angabe die Anzahl der Sterne, desto niedrigere Temperaturen kann das Gefrierfach erreichen. Lebensmittel lassen sich bei niedrigeren Temperaturen länger aufbewahren. Ein Gefrierfach kann zwischen 1 und 4 Sterne haben. Zur Aufbewahrung bereits gefrorener Lebensmittel über ein paar Monate reicht ein 3 Sterne Gefrierfach aus. Für eine längere Lagerung bis zu einem Jahr oder dem Gefrieren von noch nicht gefrorenen Lebensmitteln sollte man sich besser für ein 4 Sterne Gefrierfach entscheiden.
4. Energieverbrauch leerer vs. voller Kühlschrank
Leere Kühlschränke verbrauchen mehr Strom als volle Kühlschranke. Dies liegt daran, dass die kalten Lebensmittel kälte abgeben und somit die Kühlung unterstützen und zudem weniger kalte Luft beim öffnen der Türen entweichen kann. Deshalb hat man damals bei sehr alten Kühlschränken mit einer schlechten Energieeffizienz und welche wenig befüllt waren, Wasserflaschen in den Kühlschrank gestellt, um den Stromverbrauch zu reduzieren.
5. Weniger oder nie wieder abtauen: LowFrost, Abtauautomatik und NoFrost
Neben dem verringerten Stauraum bei zu viel Eis im Gefrierschrank erhöht sich auch der Stromverbrauch. Zudem lässt sich die Gefrierschranktür bei zu starker Vereisung nicht mehr richtig schließen.
LowFrost:
Die Eisbildung wird um bis zu 80% reduziert. Glatte Wände sorgen dafür, dass sich weniger Eis festsetzen kann und das ablaufende Tauwasser wird in einer Wanne aufgefangen. Die Eisschichten im Gefrierschrank, welche dank der LowFrost Technik deutlich dünner ausfallen, müssen hin und wieder noch manuell abgetaut werden.
Abtauautomatik:
Die Eisbildung wird nicht direkt verhindern und findet daher statt. Im Gefrierschrank befindet sich ein Sensor, welcher bei Eiserkennung eine integrierte Heizung einschaltet. Das dann abgetaute Wasser wird in einer Verdunstungswanne am Boden Gerätes aufgefangen, wo es schließlich verdunstet. Oftmals werden Geräte mit einer Abtauautomatik in einer Kombination mit der LowFrost Technik angeboten.
NoFrost:
Die überschüssige Luftfeuchtigkeit wird aus dem Gefrierschrank hinaustransportiert, wodurch eine Eisbildung verhindert wird. Genauer gesagt wird die Luft zu einem Verdampfer geleitet, an dem sich die Luftfeuchtigkeit als Reif ansammelt. Durch Erhitzung des Reifes entsteht Tauwasser, welches in eine Verdunstungswanne fließt und dort verdunstet.
6. Weinkühlschränke, Weintemperierschränke und Weinklimaschränke
Wird nur eine Weinsorte im Weinkühlschrank aufbewahrt, so reicht ein Gerät mit nur einer Temperaturzone aus. Werden allerdings mehrere Weinsorten wie etwa Weißwein und Rotwein im Weinkühlschrank aufbewahrt, werden mindestens zwei Temperaturzonen benötigt. Weintemperier- und Weinkühlschränke verwenden die optimale Serviertemperatur für Weine, daher sind sie eher für die vorübergehende Aufbewahrung von Weinen mit baldigem Verzehr geeignet. Weintempiererschränke verfügen oft über mehrere Temperaturzonen als ein Weinkühlschrank. Weinklimaschränke hingegen verwenden die optimale Lagertemperatur, weshalb sie sich für eine langfristige Lagerung der Weine eignen. Bei vernünftigen Weinkühlschränken, Weintemperierschränken und Weinklimaschränken werden Vorkehrungen getroffen, damit die Weine bei optimalen Bedingungen gelagert oder vorübergehend aufbewahrt werden können:
- UV-Schutztür
- geringe Vibrationen durch einen speziellen Kompressor
- Türscharnierdämpfung für ein sanftes Schließen der Türen
- spezielle Innenbeleuchtung, welche dem Wein nicht schadet
- konstante Temperatur
- Luftfeuchtigkeitsregulierung
- Frischluftzufuhr