Ratgeber für Küchenspülen
Inhaltsverzeichnis
1. Spülenmaterialien: Edelstahl, Quarzkomposit oder Keramik
Aufgrund der bessern Pflegeleichtigkeit entscheiden sich die meisten bei Edelstahl für eine gebürstete Seidenglanzoberfläche anstatt einer geschliffenen seidenmatten Oberflächen. Neben der klassischen und altbewährten Edelstahlspüle stehen noch weitere Materialien zur Auswahl. Bei der Quarzkompositspüle, welche auch Granitspüle genannt wird, handelt es sich um ein Gemisch aus Quarz und Acryl. Verschiedenste Farben stehen bei einer Quarzkompositspüle sowie bei einer Keramikspüle zur Auswahl. Spülen- und Armaturenhersteller SCHOCK bietet neben einer normalen Quarzkompositoberfläche, welche bei denen Cristalite genannt wird, eine Premiumquarzkompositoberfläche unter der Bezeichnung Cristadur an. Vorteile von Cristadur sind eine glattere Oberfläche und eine seidige Haptik.
Edelstahlspülen Vor- und Nachteile
- Vorteile
- rostfreier Edelstahl
- aufgrund der Nachgiebigkeit von Edelstahl bleibt heruntergefallenes Kochgeschirr meist heil
- eine glatte und porenlose Oberfläche macht die Spüle sehr hygienisch
- hitzebeständig
- säurebeständig
- Einstiegsmodelle sind sehr preiswert erhältlich
- Nachteile
- Kratzer sind deutlich erkennbar
- Kalkablagerung fallen schnell auf
- keine verschiedenen Farben wie z.B. schwarz möglich
Quarzkompositspülen/Granitspülen Vor- und Nachteile
- Vorteile
- große Farbauswahl
- kratzfest und widerstandsfähig
- hygienisch
- Nachteile
- in mikroskopisch kleinen Vertieferungen sammeln sich Verschmutzungen an. Dies kann dazu führen, dass es aussieht, als ob sich das Becken verfärbt hat. Mit einer regelmäßigen Pflege der Spüle kann man diesem Nachteil entgegenwirken
- Kalkablagerungen fallen schnell auf
- nur bedingt hitzebeständig, bei zu hohen Temperaturen können Schäden am Material entstehen
Keramikspülen Vor- und Nachteile
- Vorteile
- große Farbauswahl
- auch in glänzenden Oberflächen erhältlich
- hygienisch, Kalk und Verschmutzungen können sich auf der sehr glatten Oberfläche kaum absetzen
- sehr hohe Hitzebeständigkeit
- kratzfest und widerstandsfähig
- pflegeleicht
- Nachteile
- aufgrund der hohen Materialhärte besteht eine höhere Gefahr, dass heruntergefallenes Geschirr zerbricht
- höherer Anschaffungspreis
2. Worin unterscheiden sich günstige und teure Edelstahlspülen?
Die Stärke des Edelstahls ist bei günstigeren Edelstahlspülen meist deutlich geringer. Viele Edelstahlspülen haben eine zusätzliche Verstärkung in dem Bereich, wo anschließend die Spülenarmatur oder das Excenter-Ventil befestigt wird. Eine sehr dünne Edelstahlspüle kann dazu führen, dass die Spülenarmatur wackelt. Um Abhilfe zu schaffen, kann hierzu ein zusätzlicher Kunststoffstabilisator unter der Spülenarmatur befestigt werden.
3. Wie können Kalkablagerungen in der Spüle vermieden werden?
Bei jedem Spülenmaterial kommt es zu Kalkablagerungen. Diese Kalkablagerungen können durch eine regelmäßige Reinigung beseitigt werden. Vor allem Edelstahlspülen und Quarzkompositspülen sollten häufig gereinigt werden, da Kalkablagerungen hier schneller zu stande kommen als bei Keramikspülen. Empfohlen wird eine tägliche Pflege direkt nach der Benutzung der Spüle. Hierzu reinigen wir die Spüle mit einem feuchtem Schwamm und etwas Spülmittel, wischen mit klarem Wasser nach und trocknen anschließend die Spüle mit einem Lappen. Bei Edelstahlspülen sollte die Wischbewegung immer in Schliffrichtung stattfinden, da ansonsten unschöne Schleifen entstehen . Hin und wieder kann bei Edelstahlspülen ein Putzstein zum Reinigen verwendet werden, welcher gleichzeitig die Oberfläche poliert. Durch die Politur glänzt die Edelstahloberfläche wieder und das Wasser kann besser abperlen
4. Platzierung und Einbauarten
Meistens wird die Spüle aufgrund des Lichts vor dem Fenster positioniert. Um den Rücken zu schonen, wird die Spüle immer möglichst weit vorne an der Arbeitsplattenvorderkante positioniert. Bei einem Spülenunterschrank ist die Rückseite vom Korpus immer geöffnet, damit Platz für die Wasseranschlüsse vorhanden ist. Jede Spüle setzt für den Einbau eine unterschiedliche Mindestbreite der Spülenunterschranks und Mindestarbeitsplattenstärke voraus. Es sind verschiedene Einbauarten bei Spülen möglich:
- aufgelegter Einbau: der Spülenrand ist auf der Arbeitsplatte sichtbar. Allerdings gibt es auch Flachrandspülen für den aufgelegten Einbau, welche optisch dem flächenbündigen Einbau nahe kommen
- flächenbündiger Einbau: ein Spülenrand, an dem sich gerne der Schmutz sammelt, ist nicht mehr vorhanden, wodurch die Reinigung und die Hygiene verbessert wird
- unterbaut: die Spüle wird unter die Arbeitsplatte gesetzt. Es ergeben sich die selben Vorteile wie auch bei einer flächenbündig eingebauten Spüle. Auch integrierte Unterbauspülen sind bei einigen Arbeitsplattenmaterialien möglich. Hierbei wird die Unterbauspüle aus dem Material des Arbeitsplatte gefertigt, wodurch ein einheitliches Design entsteht. Unterbauspülen eignen sich nicht für Holzarbeitsplatten
5. Arten von Spülen
- 1-Becken-Spüle mit Abtropffläche: die beliebteste Spülenart. Abtropfflächen sind mit der ohne Rillen verfügbar. Die Rillen sorgen für eine Belüftung des Geschirrs sowie einem besseren Abfluss von Wasser. Abtropfflächen ohne Rillen lassen sich hingegen einfacher reinigen und sehen oft optisch ansprechender aus.
- 1-Becken-Spüle ohne Abtropffläche: Wird die Abtropffläche nicht benutzt, überwiegen optische Gründen oder wenn nicht genügend Platz für eine 1-Becken-Spüle mit Abtropffläche vorhanden ist, wird auf die Abtropffläche verzichtet. Wird trotzdem mal eine Abtropffläche benötigt, so sind mobile Abtropfflächen erhältlich, welche nur bei Bedarf herausgeholt werden.
- 2-Becken-Spüle: Zu Zeiten, wo noch kaum ein Haushalt ein Geschirrspüler besaß und deshalb per Hand abgespült werden musste, war die 2-Becken-Spüle beliebt. Ein Becken enthielt Spülmittel mit Wasser und wurde zum Spülen verwendet und das andere Becken enthielt klares Wasser zum Nachspülen.
- 1-Becken-Spüle oder 2-Becken-Spüle mit Restebecken: das Restebecken dient zum abgießen von Flüssigkeiten, zum Nachspülen mit klarem Wasser von gereinigtem Geschirr sowie zum Abspülen von Obst und Gemüse
- Eckspüle: nur in speziellen Planungssituation kommt die Eckspüle zum Einsatz, da beim Einsatz dieser Spülenart etwas Arbeitsfläche verloren geht
- Spülenstein: die Oberkante des Spülbeckens ist höher als die der Arbeitsplatte, wodurch ein besonders ergonomisches Arbeiten ermöglicht wird. Aufgrund ihrer nostalgischen Optik werden sie überwiegend im Landhausbereich eingesetzt. Für die Montage muss der Spülenunterschrank in der Höhe gekürzt werden, sodass die Blende des Spülenunterschranks wegfällt.
6. Weitere Spülenausstattungen
- XXL-Becken: große Backbleche und Töpfe können in einem XXL Becken besonders gut gereinigt werden
- zusätzliche Rille/Vertiefung im Spülbecken für Zubehör wie etwa Schneidbretter oder Abtropfbecken
- Excenterventil: über einen Drehknopf oder per Druckknopf kann der Ablauf geöffnet oder geschlossen werden
- Integralablauf: dieses vom Hersteller Franke patentierte Ablaufventil hat weder Fugen noch Kanten, sodass sich Schmutz dort nicht sammelt und die Hygiene verbessert wird.
- beheizbare Abtropffläche: der Hersteller SCHOCK bietet eine Spüle an, wo die Abtropffläche beheizt werden kann und so gleichzeitig zum Vorwärmen von Geschirr dienen kann
- Spülen mit integrierter Beleuchtung: neben dem faszinierendem Farbenspiel ist die Spüle auch nachts ausreichend beleuchtet
7. Mülltrennsysteme für den Spülenunterschrank
Der Abfallsammler, welcher an der Rückseite der Unterschranktür befestigt wird, stellt die günstigste Lösung da. Ergonomisch besser sind Abfallsammler mit Vollauszügen, welche im Boden des Unterschrankes befestigt werden und bei Bedarf herausgezogen werden können. Auch tiefengekürzte Modelle sind erhältlich, falls sich etwa ein Durchlauferhitzer im Spülenunterschrank befindet. Neben den Mülltrennauszugssystemen sind auch in der Arbeitsplatte integrierte Müllsysteme möglich. Hierbei wird ein Loch in die Arbeitsplatte gebohrt und unter der Arbeitsplatte wird der Abfallsammler fixiert.