Ratgeber für Kochfelder
Inhaltsverzeichnis
- Arten von Kochfeldern: Massekochfelder, Gaskochfeld, Elektrokochfelder mit Wärmestrahlung oder Induktion
- Woran erkenne ich, ob mein Kochgeschirr induktionsgeeignet ist?
- Welche nützlichen Funktionen gibt es für Elektrokochfelder?
- Einbau- und Rahmenarten
- Bedienmöglichkeiten
- Modul-Kochfelder
- Induktionskochfeld trotz Herzschrittmacher oder Schwangerschaft?
- Reinigung und Pflege von Kochfeldern
1. Arten von Kochfeldern: Massekochfelder, Gaskochfeld, Elektrokochfelder mit Wärmestrahlung oder Induktion
Massekochfelder:
Das Massekochfeld mit seiner Edelstahloberfläche und gusseisernen Kochplatten gilt als veraltet und wird wegen seines hohen Energiebrauchs heutzutage nicht mehr empfohlen.
Gaskochfelder:
Da traditionellen Gaskochfelder vor allem in Landhausküchen ein Blickfang darstellen, werden sie auch heutzutage noch in diesen Küchenstil integriert. Erhältlich sind sie mit einer Oberfläche aus Edelstahl oder Glaskeramik. Gaskochfelder mit Glasoberfläche sind pflegeleichter, jedoch ist der Anschaffungspreis höher. Oftmals besitzen Gaskochfelder verschiedene Arten von Brennern wie Normalbrenner, Starkbrenner, Sparbrenner und Wok-Brenner. Zu den Vorteilen von Gaskochfeldern gegenüber Elektrokochfeldern mit Wärmestrahlung gehören eine genaue Regulierung der Hitze, sofort verfügbare Hitze, schnelle Temperaturanpassungen sowie ein geringer Energieverbrauch. Nachteile wären, dass hierfür ein Gasanschluss benötigt wird, welcher durch ein verifizierten Fachbetrieb erfolgen muss und die Reinigung aufwendiger ist. Um die Sicherheit muss man sich bei modernen Gaskochfeldern wenig sorgen machen, da diese über zahlreiche Sicherheitsmechanismen verfügen.
Elektrokochfelder mit Wärmestrahlung:
Bei Kochfeldern mit Wärmestrahlung sowie auch bei Induktion besteht die Oberfläche aus Glaskeramik. Vom Hersteller Schott wurde eine spezielle temperaturwechselbeständige Glaskeramik entwickelt, welche den Markennamen Ceran trägt. Dieses Ceran wird aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften überwiegend für Kochfelder verwendet. Meistens ist mit der Bezeichnung Cerankochfeld ein Kochfeld mit Wärmestrahlung gemeint, obwohl ein Induktionskochfeld auch ein Kochfeld mit Ceranoberfläche ist. Unterhalb von Wärmestrahlungskochfeldern befindet sich ein Heizelement, welches durch klassische Infarotbeheizung das Kochfeld und damit auch das Kochgeschirr erhitzt. Beim Einschalten einer Kochzone leuchtet diese rot auf, was hingegen bei den meisten Induktionskochfeldern nicht der Fall ist.
Elektrokochfelder mit Induktion:
Es handelt sich hierbei um die modernste und energiesparenste Variante von Elektrokochfeldern. Ein Induktionskochfeld umfasst alle Vorteile eine Gaskochfeldes und eines Elektrokochfeldes mit Wärmestrahlung. Aus Kupfer bestehende Induktionsspulen befinden sich unter der Glaskeramikoberfläche, welche ein elektromagnetisches Feld erzeugen. Dieses elektromagnetisches Feld wird vom induktionsgeeigneten ferromagnetischem Kochgeschirr aufgenommen und in Wärme umgewandelt. Die Hitze ist sofort da, wodurch das Ankochen besonders schnell geht. Die Hitze entsteht einzig und allein im Unterboden des Kochgeschirrs, sodass die Glaskeramikplatte nicht erhitzt wird. Zwar wird durch die Hitze im Unterboden des Kochgeschirrs die Glaskeramikplatte indirekt auch leicht erhitzt, allerdings kommt es nicht mehr zu großartigen Verbrennung. Zum Anbrennen von übergelaufenen Soßen wie beim Kochfeld mit Wärmestrahlung kommt es ebenfalls nicht mehr, da das umliegende Feld vom Kochtopf nicht heiß ist.
2. Woran erkenne ich, ob mein Kochgeschirr induktionsgeeignet ist?
Das Kochgeschirr muss ferromagnetisch sein und damit Eisenanteile enthalten, um für ein Induktionskochfeld geeignet zu sein. Mit einem Magnet kann geprüft werden, ob das Kochgeschirr am Boden magnetisch ist. Ist dies der Fall, so ist es induktionsgeeignet. Neu gekauftes Kochgeschirr ist in den meisten Fällen für das Kochen mit Induktion geeignet. Aber auch alte Töpfe und Pfannen sind teilweise für ein Induktionskochfeld einsetzbar. Soll nicht induktionsgeeignetes Kochgeschirr trotzdem auf einem Induktionskochfeld verwendet werden, gibt es als Notlösung eine Induktionsadapterplatte, welcher unter das Kochgeschirr gelegt wird.
3. Welche nützlichen Funktionen gibt es für Elektrokochfelder?
- Kurzzeitwecker: nach Ablauf der eingestellten Zeit ertönt ein akkustisches Signal und das Kochfeld schaltet sich ab
- Kochgeschirrerkennung: das Kochfeld wird automatisch abgeschaltet, sobald kein Kochgeschirr mehr auf dem Kochfeld steht
- Booster Funktion: die Leistung des Kochfeldes wird auf ein Maximum erhöht. Gut geeignet, um Wasser besonders schnell zum kochen zu bringen oder Fleisch anzubraten
- Ankochautomatik: wie auch bei der Booster Funktion wird die maximale Leistungsstufe verwendet. Allerdings wird die Leistungsstufe nach kurzer Zeit wieder auf eine von uns vorher eingestellte niedrigere Stufe zurückgeschaltet. Eine sinnvolle Funktion, wenn Wasser zum kochen gebracht werden muss und danach etwa Kartoffeln auf einer niedrigeren Stufe gegart werden sollen.
- Bratsensor: die eingestellte Temperatur wird bei Pfannen konstant gehalten. Ein Anbrennen und Überhitzen der Speisen wird dadurch verhindert.
- Kochsensor: im Kochtopf wird die eingestellte Temperatur konstant gehalten. Hierzu wird vorher der Kochsensor magnetisch an der Seite des Kochtopfes befestigt. Dieser misst die Temperatur und leitet diese ans Kochfeld weiter, welches anschließend mit warten oder erhitzen reagiert. Das Überlaufen von Flüssigkeiten ist so nicht mehr möglich.
- Move Funktion: es werden drei Temperaturzonen vom Benutzer eingestellt. Eine Zone kann etwa zum ankochen, eine zum fortkochen und eine zum warmhalten verwendet werden. Sind wir mit dem ankochen fertig, so verschieben wir das Kochgeschirr einfach in die nächsten Zone, welche etwa zum fortkochen dienen kann.
- Stop and Go Funktion: bei Aktivierung der Funktion werden alle Kochzonen auf die niedrigste Stufe heruntergeschaltet und dies so lange bis erneut auf das Bedienelement gedrückt wird. Eine Erleichterung, wenn z.B. mal kurz das Haus verlassen werden muss.
- Kindersicherung: sie dient zum sperren des gesamten Kochfeldes. Neben der Kindersicherung, welche jedes mal zum sperren gedrückt werden muss, gibt es auch eine permanente Kindersicherung, sodass das Kochfeld jedes mal vor der Nutzung entsperrt werden muss.
- Brückenfunktion: Es werden zwei runde Kochzonen zu einer zusammengeschaltet.
- Flexinduktion: auf einem vordefiniertem Kochfeldbereich, welcher mehr als nur eine Kochzone umfasst, kann Kochgeschirr beliebiger Größe platziert werden. Die Größe und die Position des Kochgeschirrs wird erkannt und dieser Bereich dann beheizt.
- Vollflächeninduktion: der Unterschied zur Flexinduktion ist, dass der vordefinierte Kochfeldbereich das gesamte Kochfeld umfasst
4. Einbau- und Rahmenarten
Kochfelder können ohne Rahmen flächenbündig eingebaut werden. Dadurch, dass der Rahmen entfällt, sammeln sich dort auch keine Verschmutzungen und das Kochgeschirr kann ohne anheben auf die Arbeitsplatte verschoben werden. Achtung: Nicht alle Arbeitsplattenmaterialien sind hitzebeständig! Für den aufliegenden Einbau hingegen gibt es folgende Rahmenarten:
- klassischer Edelstahlrahmen
- Facetten-Design: die Kanten des Rahmens sind abgeschrägt
- Flachrahmendesign: kommt dem flächenbündigem Einbau durch den sehr flachen Rahmen optisch sehr nahe
5. Bedienmöglichkeiten
Die Einstellung der verschiedenen Leistungsstufen des Kochfeldes kann erfolgen über:
- +- Tasten
- Slider: muss die Temperatur häufig um mehrere Stufen gewechselt werden, so ist diese Bedienmöglichkeit komfortabler als die Bedienung über +- Tasten
- TFT Touch Display: die Bedienung erfolgt wie bei einem Smartphone über ein Touchdisplay. Erst bei Kochfeldern im höherem Preissegment sind TFT Displays verbaut.
6. Modul-Kochfelder
Modul Kochfelder, auch Domino Kochfelder genannt, haben nur eine Breite von 30 bis 40 Zentimetern. Sie sind in verschiedenen Varianten erhältlich und eignen sich zur Kombination mit weiteren Modul-Kochfeldern. So kann etwa ein Modul-Gaskochfeld mit einem Modul-Induktionskochfeld kombiniert werden. Es sind unter anderem folgende Modul-Kochfelder möglich:
- Elektrokochfeld mit Wärmestrahlung
- Elektrokochfeld mit Induktion
- Gaskochfeld
- Teppanyaki: eine japanische Grillplatte, welche meist aus Edelstahl besteht. Mit wenig Öl und Fett wird direkt auf der Edelstahloberfläche ohne Kochtopf und Pfanne gebraten
- Wok-Modul: mit sehr hohen Temperaturen wird mit dieser asiatischen Riesenpfanne gebraten
- Lavasteingrill: Lavasteine dienen hierbei als Hitzequelle. Im Vergleich zum klassischen Holzkohlegrill entsteht hier kein Rauch, das garen geht schneller und die Speisen werden gleichmäßiger gegart
- Salamander: ein Ofen mit sehr starker Oberhitze, welcher überwiegend zum Überbacken benutzt wird
7. Induktionskochfeld trotz Herzschrittmacher oder Schwangerschaft?
Vom Induktionskochfeld aus werden elektromagnetischen Strahlungen gesendet, für die es aber auch Grenzwerte gibt. Hat jemand, der das Kochfeld benutzt, einen Herzschrittmacher, so sollte er mit seinem Arzt abklären, ob dieser gegen elektromagnetische Strahlungen geschützt ist. Ist dieser nicht dagegen geschützt, dann sollte diese Person sowie auch schwangere Frauen folgende Punkte bei der Benutzung von Induktionskochfeldern berücksichtigen:
- das Kochgeschirr sollte nicht kleiner als die Kochzone sein
- es sollte nur induktionsgeeignetes Kochgeschirr verwendet werden
- ein Abstand von 30 cm vom Kochfeld ist einzuhalten
- verwenden sie anstelle von Metalllöffeln nur Kunststoff- oder Holzlöffel. Durch das Metall werden kleine Mengen elektromagnetischer Strahlungen in den Körper abgeleitet
8. Reinigung und Pflege von Kochfeldern
Kochfelder sind immer im abgekühlten Zustand zu reinigen. Hartnäckige Verschmutzungen können zuerst mit einem Glaskeramikschaber gelöst werden. Anschließend kann mit einem handelsüblichen Glasreiniger das Kochfeld vom restlichen Schmutz befreit werden. Alternativ hierzu gibt es auch Reinigungs- und Polierpasten, welche neben der Reinigung einen schmutzabweisenden Schutzfilm hinterlassen.