Ratgeber für Küchenarbeitsplatten - Unterschiede der Arbeitsplattenmaterialien
1. Schichtstoffarbeitsplatten/Laminatarbeitsplatten
Eine Schichtstoffarbeitsplatte besteht aus einer Spanplatte als Trägermaterial sowie aus mehreren Lagen Kunststoff, welche die Beschichtung bilden. Die Beschichtung wird in Harz getränkt und anschließend miteinander verpresst. Anschließend wird die oberste Schicht gefärbt und versiegelt.
- Vorteile
- robust
- pflegeleicht
- kostengünstig
- unempfindlich gegen die üblichen beim Kochen verwendeten Säuren
- riesige Farb- und Dekorauswahl
- Nachteile
- nicht kratz- und schnittfest, beim Schneiden sollten Schneidbretter verwendet werden
- nicht hitzebeständig, bei heißen Töpfen und Pfannen sollten Untersetzer verwendet werden
- stehendes Wasser sollte vermieden werden, besonders im Bereich der Arbeitsplattenschnitte, da ansonsten auf Dauer ein Aufquellen der Spanplatte möglich ist
2. Quarzkompositarbeitsplatten
Quarzkompositarbeitsplatte bestehen zu einem Anteil von etwa 93% aus natürlichem Quarz. Durch das Mischen bei der Herstellung mit anderen Mineralien sind viele Optiken möglich, unter anderem auch Natursteinimitate oder Farben wie etwa reines weiß.
- Vorteile
- die extreme Härte des Quarzes verleiht dem Material eine hohe Kratz- und Schnittfestigkeit. Beim Abrutschen eines Messers bleibt die Arbeitsplatte oft unbeschadet, da das Arbeitsplattenmaterial härter als die Klinge des Messers ist.
- aufgrund der geschlossenen Oberfläche ist keine Imprägnierung erforderlich
- unempfindlich gegen Säuren
- unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Auch stehendes Wasser ist kein Problem für die Arbeitsplatte
- pflegeleicht
- kleine Kratzer können ausgebessert werden
- Nachteile
- nicht hitzebeständig, bei heißen Töpfen und Pfannen sollten Untersetzer verwendet werden, da es sonst zu Verfärbungen kommen kann
- Quarzkomposit ist kein reines Naturprodukt, da es aus verschiedenen Materialien besteht
- höherer Anschaffungspreis als Schichtstoffarbeitsplatten
3. Natursteinarbeitsplatten
Natursteinarbeitsplatten für die Küche sind etwa aus Granit, Schiefer und Marmor erhältlich. Granit ist der härteste dieser Natursteine. Da Schiefer und Marmor empfindlicher und pflegeintensiver sind, werden überwiegend Arbeitsplatten aus Granit für die Küche angeboten. Die meisten Natursteine müssen nach der Montage noch imprägniert werden. Oftmals können die Küchenmonteure dies nicht durchführen, da für die Imprägnierung das Silikon bereits getrocknet sein muss.
- Vorteile
- weitgehenst kratz- und schnittfest
- je nach Art des Natursteins hitzebeständig bis zu 600 Grad, ein heißer Topf oder Pfanne auf der Arbeitsplatte ist kein Problem
- Naturprodukt
- jede Arbeitsplatte ist ein Unikat und das Muster ist immer individuell
- Nachteile
- offenporig und nicht immer resistent gegen Säuren (stecken in Reinigern sowie auch in Lebensmitteln wie etwa Fruchtsäure), Öle, Feuchtigkeit und stark färbende Lebensmittel wie Rotwein. Bitte so schnell wie möglich wegwischen, ansonsten können nach mehreren Tagen unschöne Flecken entstehen. Küchentaugliche Arbeitsplatten aus Naturstein wie z.B. von der Firma Strasser sind je nach Art des Natursteins sehr resistent oder weniger resistent gegen Säuren
- muss 1-2x im Jahr imprägniert werden
- höherer Anschaffungspreis als Quarzkompositarbeitsplatten und Schichtstoffarbeitsplatten
4. Massivholzarbeitsplatten
Massivholzarbeitsplatten bestehen aus mehreren echten Holzplatten, welche miteinander verleimt werden. Echtholzarbeitsplatten hingegen haben ein Trägermaterial wie eine Spanplatte, auf welcher sich nur ein echtes Holzfurnier befindet. Je nach Holzart unterschieden sich die Preise für eine Massivholzarbeitsplatte. Vor allem im Landhausbereich sind Massivholzarbeitsplatte sehr beliebt.
- Vorteile
- warme Optik
- besondere Haptik
- nachhaltiges Naturprodukt bei guter Herkunft, erkennbar an bestimmten Siegeln
- jede Arbeitsplatte ist ein Unikat und die Maserung sowie die Farbe sind immer individuell
- aufgrund der antibakteriellen Eigenschaften hygienisch
- Kratzer und oberflächliche Verschmutzungen können durch Abschleifen ausgebessert werden
- langlebig bei guter Pflege
- Nachteile
- pflegeaufwendig, muss regelmäßig nachgeölt werden
- nicht hitzebeständig, keine heißen Töpfe und Pfannen direkt auf die Arbeitsplatte stellen
- Flüssigkeitsempfindlich, diese sind immer schnell zu entfernen, da sonst die Arbeitsplatte aufquellen kann oder sich verziehen kann. Holz nimmt Feuchtigkeit auf, dehnt sich aus und zieht sich beim Abgeben der Feuchtigkeit wieder zusammen
- nicht kratz- und schnittfest
5. Keramikarbeitsplatten
Bei der Herstellung werden Porzellanerde, Ton, Feldspat, Quarzkomposite und weitere Materialien zusammengepresst und bei sehr hohen Temperaturen um die 1200 Grad gebrannt. Es entsteht eine harte und sehr robuste Keramikarbeitsplatte.
- Vorteile
- Beständig gegenüber Flüssigkeiten und auch stehendem Wasser
- hitzebeständig, heiße Pfannen und Töpfe können auf der Arbeitsplatte abgestellt werden
- kratz- und schnittfest, aufgrund der hohen Härte ist auch Schneiden auf einer Keramikarbeitsplatte möglich
- hygienisch, da fast porenlose Oberfläche
- pflegeleicht, keine Imprägnierung erforderlich, da fast porenlose Oberfläche
- sehr dünne Arbeitsplatten sind möglich
- Nachteile
- sehr hoher Anschaffungspreis
- Geschirr, welches rabiat auf die Arbeitsplatte abgesetzt wird, kann zersplittern oder zerbrechen